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Geschichte 1946 bis 2006

  • 9.März 1946

Der „Österreichische Blindenverband" ÖBV mit Landesgruppen wird gegründet. Erwin Horacek wird als erster Präsident gewählt.

  • 1947

In der ersten Delegiertenversammlung am 13.12.1947 - genau 50 Jahre nach der Gründung des „Ersten Blindenunterstützungsvereines für Niederösterreich" - wird Leopold Bick zum Präsidenten gewählt. Zahlreiche Fachgruppen und Interessensgemeinschaften werden in der Folge gegründet:

Konzertvereinigung blinder Künstler, Vereinigung blinder Geistesarbeiter, blinde Arbeiter, blinde Kirchenmusiker, „Wiener Schachrunde", „Fachgruppe Hilfsmittel", Behindertensport...
Im Laufe der Jahre haben sich Gruppen vom „Österreichischen Blindenverband" gelöst oder eigenständig gebildet.

  • 50er-Jahre

In den Sparten Mattenflechten, Seifenerzeugung und Weben konnten zusätzlich neue, lebenssichernde Berufe für blinde Menschen erschlossen werden.

  • 10.-12. Mai 1954

Erster österreichischer Blindenwohlfahrtstag. Trotz des bekundeten Interesses einiger Regierungsmitglieder wird das erstrebte Blindengeld für Zivilblinde (dieses wurde seit 1949 in Bayern ausbezahlt) nicht erreicht.

  • 14. Juni 1955

Blinde Menschen aus allen Bundesländern demonstrieren am Ring und vor dem Parlament, während eine Delegation im Bundeskanzleramt Gespräche führt. Das Ergebnis war nicht – wie erhofft - ein staatliches Blindengeld, sondern die Blindenbeihilfe auf Landesebene im Ausmaß von zwei Drittel der vom Staat gewährten Blindenzulage für Kriegsblinde. Wegen mangelnder Valorisierung sank die Blindenbeihilfe im Laufe der Zeit auf ein Drittel der staatlichen Leistungen.

  • 1956

Errichtung einer Hilfsmittelzentrale im Österreichischen Blindenverband.

  • 1957

Hans Hirsch, Obmann des Verbandes der Kriegsblinden Österreichs, widmet den ihm verliehenen Dr. Karl Renner-Preis im Wert von 10.000 Schilling der Gründung der ersten Blindenhörbücherei Österreichs, die von allen blinden Menschen benutzt werden kann.

  • 7.-9.März 1960

Zweiter Österreichischer BIindenwohlfahrtstag unter dem Ehrenschutz von Bundespräsident Adolf Schärf. Das Hauptreferat hält der damalige Präsident des Österreichischen Blindenverbandes und Direktor des Bundesblindenerziehungsinstitutes Dr. Leopold Mayer (ÖBV Präsidentschaft von 1956-1966) zum Thema „Die soziale Stellung der Blinden in Österreich". Die Veranstaltung bewirkte keine gravierenden sozialen Änderungen.

  • 1967-1987

Hofrat Matthias Bleier wird Präsident des Österreichischen Blindenverbandes.

70er-Jahre
Die Blindenvereine sanieren dank der durch die prosperierende Wirtschaft angesparten größeren Mittel ihre Häuser und Erholungsstätten und kaufen neue Gebäude. Blinde Menschen finden vermehrt Arbeit in Industriebetrieben (Stanzen, Arbeiten in Dunkelkammern der Fotolabors, ...).

Sehbehinderten Menschen wurde eine Ausbildung für Metallbearbeitung angeboten.

  • 80er-Jahre

Ein Schwerpunkt der Aufgaben in den Blindenselbsthilfeorganisationen liegt in verstärkten  Angeboten auf kulturellem Sektor und in der Rehabilitation, z.B. im Training für Orientierung und Mobilität und lebenspraktischer Fertigkeiten.

  • 1981

Das ,,Jahr für Menschen mit Behinderung" bringt die Gründung der ,,Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation". Die Aufbruchsstimmung dieser Zeit schlägt sich auch in der vermehrten Beschulung Blinder an Regelschulen (,,Integration") nieder. Manchen blinden Menschen gelingt es, neue Berufe zu ergreifen wie z.B. Sozialarbeiter oder Programmierer.

  • 1987-1999

Die 1. Präsidentschaft von Klaus Martini, die aus gesundheitlichen Gründen 1999 enden musste.

  • 90er-Jahre

In den Blindenselbsthilfeorganisationen werden die sozialen Dienste ausgeweitet. Neue Vereine entstehen. Die Trennung zwischen Selbsthilfe und ehrenamtlichem Engagement Sehender (,,Menschenfreunde") für blinde Menschen ist nicht mehr so deutlich wie früher. Gemeinsame Bestrebungen nach Normierung - besonders im Verkehrsbereich - nehmen zu. Auf alleinige Initiative des ÖBV wird das damalige Invalideneinstellungsgesetz (das jetzige Behinderteneinstellungsgesetz) unbefristet verlängert.

  • 1990

Vereinigung der Bibliotheken der Hörbücherei des Verbandes der Kriegsblinden Östereichs mit der Hörbücherei des ÖBV.

  • 1993

Das Bundespflegegeldgesetz tritt in Kraft und ersetzt die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlichen Blindenbeihilfesätze. Die Blindenbeihilfesätze wurden seinerzeit nur in großen zeitlichen Abständen angehoben. Auch das Pflegegeld ist lange Zeit nicht der Inflation angepasst worden, obwohl die Kosten für benötigte Sozialleistungen stiegen. Eine Valorisierung erfolgte erst 2005.

  • 9. Juli 1997

Der Nationalrat verankert den Grundsatz der Gleichbehandlung behinderter Menschen in der Verfassung. Erst mit Beginn des Jahres 2006 ist daraus das Behindertengleichstellungsgesetz geworden.

  • 1999

Der Österreichische Blindenverband ÖBV benennt sich durch eine Statutenänderung in „Österreichischer Blinden- und Sehbehindertenverband ÖBSV" um. Diese Namensänderung soll der großen Gruppe der hochgradig sehbehinderten Menschen einen leichteren Zugang zum Verband ermöglichen.

Außerdem erfolgt die Gründung einer eigenständigen Landesgruppe Salzburg des ÖBSV: Seine 7 Landesgruppen umfassen fortan die Landesgruppe Kärnten, die Landesgruppe Oberösterreich, die Landesgruppe Salzburg, die Landesgruppe Steiermark, die Landesgruppe Tirol, die Landesgruppe Wien, Niederösterreich und Burgenland sowie die Landesgruppe Vorarlberg'

  • 1998

Gesetzliche Verankerung des Blindenführhundes im Bundesbehindertengesetz.

  • 1999

Prof. Klaus Guggenberger wird Präsident des ÖBSV.

  • Ab 2000

In den Blindenselbsthilfeorganisationen werden vermehrt Kurse für Low Vision und für den Umgang mit dem PC angeboten. Die Bundessozialämter arbeiten eng mit Selbsthilfeorganisationen zusammen, z.B. im Berufsbildungs- und Forschungszentrum für Blinde und Sehbehinderte (BBFZ).

  • 2003

Im ,,Europäischen Jahr für Menschen mit Behinderung" werden zahlreiche Aktivitäten gesetzt, um die Probleme, Bedürfnisse, aber auch Leistungen blinder Menschen an die Öffentlichkeit zu bringen.

  • Ab 2004

Klaus Martini wird erneut zum Präsidenten des ÖBSV gewählt.

  • 2004-2005

Während in Deutschland Kürzungen des Blindengeldes drohen bzw. teilweise durchgeführt werden, erfolgt in Österreich eine indirekte Kürzung durch Wertminderung. Der ÖBSV kann mit der Telekom Austria einen Sponsor für Sachleistungen gewinnen und verfügt mit der 0800 2277 00 über eine kostenlose Hotline für seine Mitglieder in ganz Österreich.

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